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Poesie pur - Benefizkonzert zugunsten von Menschen für Menschen Belgien begeistert

Der zierlichen Frau im weinroten Kleid gelang es Samstagabend mühelos, die Zuhörer in der vollbesetzten Klosterkapelle in St Vith mit ihrem kraftvollen, klaren Sopran zu verzaubern.  Vera Genten und der aus Welkenraedt stammende Pianist André Roe überzeugten mit ihrem Benefizkonzert zugunsten von Menschen für Menschen – Belgien und entführten ihr Publikum in die Welt klingender Poesie.

 

Vera wurde bei ihrer Ausbildung zum Chorleiter nahegelegt, ihre Stimme auszubilden. Sie absolvierte am Konservatorium in Ettelbrück in der Klasse von Véronique Nosbaum ein komplettes Gesangstudium, das sie vor kurzem mit einem „diplôme supérieur“ abgeschlossen hat. André arbeitet mit Orchestern in Belgien und Luxemburg zusammen und konzertiert seit zwei Jahrzehnten mit dem Duo  b! z’art, in ganz Europa und auch China.

 

Wie Vera unterrichtet André auch am Conservatoire de Musique du Nord in Ettelbrück, denn beide wollen ihre Passion für die Musik mit Kindern und Jugendlichen teilen und sie ausbilden.

 

Den Einstieg in den Streifzug durch die Musik bildeten kraftvolle Oratorien aus Händels „Samson“, der Matthäus Passion von J. S. Bach und die Arie der verzweifelten Pamina aus W. A. Mozarts "Zauberflöte“, die das Schweigen des geliebten Tamino nicht versteht.

 

Danach trugen die Musiker wortgewaltige Lieder von Mendelssohn-Bartholdy und Schubert vor, Gedicht Texte virtuos vom Klavier untermalt: in "Neue Liebe" lässt das Klavier das Galoppieren der Elfen-Rösslein, und in "Gretchen am Spinnrad“  das monotone Spinnen vernehmen, während Gretchen ihre unerfüllte Liebe zu Faust besingt. Vertonte Gedichte von J. v. Eichendorff ließen keinen Zweifel am Wahrheitsgehalt der Aussage des Dichters aufkommen, "dass Schuman seinen Liedern erst Leben gegeben hat“.

 

Beim Abstecher in die „mélodies francaises“ mit Fauré und Debussy, die gerne Texte ihres Zeitgenossen Paul Verlaine mit Musik unterlegten, trug Vera das Gedicht "Green“ vor. Worte, die Verlaine nach der Trennung von seiner Frau in England schrieb und die beide vertonten, wobei bei Fauré die Romantik und bei Debussy impressionistische Noten durchklingen.

 

Mit Susannah’s Ausflug zu den Sternen aus der gleichnamigen Oper von Carlisle Floyd bedankten sich die Musiker bei ihren Zuhörern. Der Erlös des Konzerts fließt in Selbstentwicklungsprojekte von Menschen für Menschen-Belgien in Äthiopien. Zu Beginn der Veranstaltung hatten Bernadette und Git mit einer informativen Power-Point Präsentation erklärt, wie MfM-B seit dreißig Jahren gezielt hilft.